Der Berger des Pyrenees heute....

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29.08.13, 00:35:19

*Schnuffel*

:hi

Manchmal Frage ich mich wieviele der heutigen Hunden den Standart noch wirklich erfüllen.
Gefordert ist ein kräftiger gut bemuskelter Hund der nicht grob wirken sollte, der aber auch oder gerade viel Energie und Intelligenz mitbringt.

Manches was ich so sehe und ich möchte mal die Farben aussen vor lassen, erschreckt mich.
Der Berger mutiert so langsam, mit ein paar Ausnahmen, zum Püppy, so scheint es mir.

Es wäre an der Zeit sich mehr am Ursprung und dem im Standart geforderten Erscheinungsbild zu orientieren.
Scheinbar wird die Interpretation des Standarte für sich selbst so ausgelegt wie er momentan am besten passt. Gerade bei den Farben scheint man recht grosszügig zu sein, wenn man sich die "Aussteller" so anschaut.
Die Frage ist nur wieviel Schaden für diese Rasse schon angerichtet wurde und was da noch so kommt!
Man kann nur hoffen, dass die wenigen guten Hunde sinnvoll für die Zucht eingesetzt werden, ohne die Inzuchtwerte in die Höhe zu jagen.
Ich hoffe auf Positives für die Bergerzukunft!

Was denkt ihr denn so über den heutigen Berger.
Besonders interessieren würde mich die Meinung derer die den Berger von vor 10 und mehr Jahren noch kennen.
29.08.13, 22:21:21

Jaffa

Als ich vor 16 Jahren meinen Berger bekommen habe wurden wir häufig belächelt. Mein Rüde wurde mit 43 cm eingemessen. Zur damaligen Zeit ein echter "Winzling".

Dies hat sich im laufe der jJahre jedoch geändert. Der Berger ist selbst im Ursprungsland immer kleiner geworden. Was wahrscheinlich dazugeführt hat das die Größe im Standart angehoben wurde. Als wir die letzten Jahre in Frankreich waren gab es die "Ausstellungsberger" und die Arbeitsberger.

Da ich selbst zwei kleine Modelle habe sehe ich mich in der Verantwortung auf die Grösse zu achten. Ich finde es wäre ein gutes nicht in die Extreme zu gehen. Ein gutes Mittelmaß wäre daher wünschenswert.
30.08.13, 00:13:48

*Schnuffel*

:hi

Ja das Mittelmass war schon immer eine gute "Route"! :klug
Wir selbst hatten bzw haben die "Ausreisser" in den Würfen gehabt. Alina als Hündin mit ihren fast 45cm, ohne dabei plump zu sein und Köpfchen als femininer Rüde mit etwas mehr als 42cm.
Und es ist ja auch nicht schlimm und kommt ja auch immer mal wieder vor, aber wenn ich mitbekomme, dass spezielle Würfe geplant werden ohne Rücksicht auf die Nachzuchtprobleme - sei es die bunten Farben oder speziell kleine Hunde für den Sport, da wird mir übel.
Ich bin nicht gegen den Sport, ihr wisst ich bin logischer Weise Knöpfchens größter Fan, aber eine Rasse ummodeln damits passt käme für mich nie in Frage. Das hat man in der Vergangenheit all zu oft bei anderen Rassen beobachten können und eben auch, dass es immer in die Hose ging - zumindest mir ist kein positiver Ausgang bekannt.

Ich hab einfach Angst um diese tolle Rasse, wenn ich sehe, dass selbst "alte" Hasen zu experimentieren anfangen. :panik

Irgendwie hab ich das Gefühl man sollte sich mal zurücknehmen und nochmal nachdenken was denn so für diese Rasse gefordert bzw gewünscht ist. Leider reicht das Lesen des Standarts alleine nicht aus, denn Sinn dessen sollte man schon verstehen ! :cool
30.08.13, 18:24:10

Gini

Zitat:
oder speziell kleine Hunde für den Sport, da wird mir übel.......
aber eine Rasse ummodeln damits passt käme für mich nie in Frage.


Hauptsache, der Verkaufspreis paßt :pfeif

30.08.13, 18:30:04

Jaffa

Eine Hunderasse sollte tendenziell nicht für unsere Bedürfnisse züchterisch verändert werden. Das bekommt der Rasse nicht. Letzte Woche war ein Bericht im Fernsehen über der Ckc Spaniel. Dort wurde berichtet das 80 % der Rasse am chiara Syndrom erkrankt sind bzw es vererben.(Gehirn ist größer als der Schädel). Weil ein runder Schädel das kindchenschema besser zum Ausdruck bringt. Egal ob der Hund Schmerzen hat oder der Hundebesitzer zeit seines Lebens Medis kaufen muss. Hauptsache man kann mithalten bei dem Versuch den Standard extem zu züchten.

Sabine und ihre berger bande
31.08.13, 10:00:20

Wautzi

Diese Diskussion ist müssig - so lange es Abnehmer gibt so lange wird so gezüchtet. Und so traurig es ist - wenn sich die Züchter nicht der Verantwortung bewußt sind, die sie der Rasse gegenüber haben - dann wird auch dieser Rassehund den menschlichen Eitelkeiten zum Opfer fallen. Heute werden Berger, die ursprünglich für die Hütearbeit gezüchtet wurden, als "typische Agi-Hunde" angeschafft, es geht leider schon so weit, dass sie expliziet für die Sparte Agi gezüchtet werden. Er wird also zum "Arbeitsgerät" gemacht für einen Job, den es gar nicht gibt, sondern der ursprünglich geschaffen wurde, um eine Alternativbeschäftigung zu bieten.
31.08.13, 11:31:02

*Schnuffel*

:hi

Jaja wir Menschen im Allgemeinen können scheinbar nur in Extremen agieren. :snif
04.09.13, 17:30:09

*Schnuffel*

:hi

Die Diskussion ist ja eine Ähnliche wie bei anderen Rassen.
Eine Frage nur mal so neben bei. Hat man als Züchter nicht auch eine Verantwortung der Rasse gegenüber übernommen?
Sind die Menschen/Züchter schon so manipulativ und kurzdenkend geworden, dass der Absatz der Welpen höher bewertet wird als die richtige Platzierung und der Zucht nach Standart?

Wenn eine Aussage wohl richtig ist dann die, dass wirklich nicht Jeder züchten sollte bzw dürfte und ein Berger kein Hund für Jedermann ist!

Mutiert am Ende der Berger doch zum "must have"?
Na dann holler die Waldfee! :panik
09.09.13, 12:54:25

Annett

Nicht schon wieder......

Und dann erklären mir die Züchter jetzt bitte, warum sie diese Rasse züchten? Weil ihr sie hübsch und toll findet? Weil ihr mit ihnen hütet? Weil ihr einfach nur Kuschelhunde wollt?

Mensch, das ist doch alles albern!
09.09.13, 15:27:23

Wautzi

Annett, der Berger ist ein toller Familienhund für Familien, die gern wandern, mit dem Rad unterwegs sind, er ist ein kluger Hund, der schnell lernt. Ihn sportlich zu fördern ist kein Problem, den Hund zum Sportgerät umzufunktionieren hat nichts mit der optimalen Auslastung eines Hütehundes zu tun. Wenn bei der Anschaffung des Tieres nicht mehr der Charakter sondern Größe und Gewicht eine Rolle spielen, dann ist das aus meiner Sicht eine traurige Entwicklung. Und ich habe es schon mehr als einmal erlebt, dass die erste Frage von Welpenkäufern war, wie groß wird er denn, und die nächste Frage, ist er HD-Frei.
Da ich nun leider nicht über hellseherische Fähigkeiten verfüge, kann ich diese Fragen nicht beantworten und deswegen bekommen solche Leute von mir keinen Hund, was wenn er zu groß wird, was wenn HD hat? Ich habe nichts gegen Hundesport, die Ausmaße die es inzwischen bei einigen annimmt, die nerven mich. ?
09.09.13, 15:28:44

*Schnuffel*

geändert von: *Schnuffel* - 09.09.13, 15:30:35

:hi

Öhm ich finde die Diskussion nicht albern, sondern wichtig.
Weil du z.b. dann keinen Hund mehr bekommen würdest wie der Knopf - Talent fürs Hüten, für den Sport UND trotzdem in Ausstellungen mit V beurteilt!

Und züchten tun die meisten Züchter diese Rasse, so wie ich es tat, deswegen, weil es einfach tolle Hunde sind!
Für mich ist es die perfekte Rasse mit der optimalen Mischung aus Grösse, Temperament, Aussehen und Arbeitswille und nicht zu vergessen, dem richtigen Charakter!!!

Aber das bleiben sie nur, und da sind wir wieder bei dieser Diskussion, wenn sie bleiben wie sie waren und das nach dem Standart gezüchtet und sorgfältig verpaart.

Wer das nicht möchte oder rafft sollte sich anderweitig umschauen! :motz
10.09.13, 12:58:05

Annett

Ein toller Familienhund????

Das war nicht seine Ursprungsaufgabe, oder liege ich da falsch!
Wenn ich einen Familienhund habe möchte kaufe ich mir einen Retriever oder Labrador....

Ganz einfach!

Wenn ich mir einen Berger hole, gehe ich nicht nur wandern oder fahre Rad. Denn damit ist der Hund nicht ausgelastet. Ich stelle mir Knopf bei einem älteren Ehepaar vor - die hätten Spaß!
Warum landen so viele Border Collies in der Nothilfe???

10.09.13, 15:19:51

Wautzi

geändert von: Wautzi - 10.09.13, 17:49:40

Also Agi als einzig wahre Auslastung für den Berger, na denn....
10.09.13, 16:51:36

Gini

geändert von: Gini - 10.09.13, 16:54:26

Zitat:
Wenn ich mir einen Berger hole, gehe ich nicht nur wandern oder fahre Rad. Denn damit ist der Hund nicht ausgelastet. Ich stelle mir Knopf bei einem älteren Ehepaar vor - die hätten Spaß!


Annett, was glaubst du denn, wieviele Bergers von all denen, die es mittlerweile in Deutschland gibt, Agi-Hunde sind ?
Und wieviele mit ihren Besitzern, quer durch alle Altersklassen mit oder ohne Kindern ein glückliches Hundeleben führen, obwohl sie "nur" wandern, am Rad mitlaufen, verschiedene Stunden auf dem Hundeplatz verbringen, mit Kindern z.B. arbeiten dürfen, Kopfarbeit machen und und und .... ?
Ich denke und da bin ich bestimmt nicht alleine mit meiner Meinung, dass das die Mehrheit aller Bergers ist.
Soweit mir bekannt, sind die allerwenigsten durch dieses Leben unausgelastet oder gar unmöglich im Handling.

Wir leben mit dem Hund und wir gestalten sein Leben, wir machen ihn zu dem, was er ist.

Möglicherweise ist es im Alltag mit einem durchgepowerten Hund nicht einfach, aber muß das so sein ?
Auch hier sollte ein Hund von seinem Besitzer unterscheiden lernen was Arbeit auf dem Platz und wie sein Verhalten zuhause ist.

10.09.13, 19:31:01

Bettina

In meinem Umfeld, ausserhalb der "Agileute" bzw "Hundeplatzleute", sehe ich fast nur Familien, bei denen selbst ein Retriever nicht ausgelastet ist. Die wenigsten machen "Kopfarbeit" mit ihrem Hund. Im besten Fall dürfen diese Hunde täglich eine Stunde Spaziergang genießen. :(
Die Leute, die Agility machen dageben, lasten ihre Hunde meist noch mit anderen Aktivitäten zusätzlich aus und nicht umgekehrt. Ich kenne sehr viele, die neben dem Agi noch Obedience, Maintrailing oder Hütearbeit machen. Wandern und lange Spaziergänge, das tägliche Familienleben kommt natürlich obendrauf. Wir haben bei uns einmal in der Woche Agitraining und dann am Wochenende Turnier. Mein Durchschnitt ist da bei 2-4 Turniere im Monat. Es bleibt also noch seeehr viel Zeit, die man "normal" mit seinen Hunden verbringen kann
Meine Hunde sind alle 3 keine Couchpotatoes, aber ich sehe einen deutlichen Unterschied zwischen meinem Retriever, dem Parson und dem Berger.
Wenn die ersten beiden schon lange zufrieden sind, würde Hugo weiterfordern, wenn man ihn lassen würde. Für mich ist es der erste Hütehund und auch der erste, der nicht mit einem Spaziergang zufriedenzustellen ist. Die anderen beiden freuen sich auch immer über anderweitige Aktivitäten, aber Hugo ist der einzige, der ohne sie anfängt Unfug zu machen.
Von daher muss ich Annett recht geben, dass eine Familie aktiv und arbeitswillig sein muss, wenn sie ihren Berger glücklich sehen möchte.
Ausserdem dachte ich auch, dass diese Hunde KEINE reinen Familienhunde sein sollen, laut Rassestandard, sondern Arbeitshunde mit Familienanschluss.. :dogrun
 
 
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