Lucy´s Tagebuch
29.09.11, 15:10:32
*Schnuffel*
:hi
Ich drück euch sooo die Daumen, dass die 6 Wochen sich weiter ohne Anfälle erweitern!!! :wish
Ja einen glücklichen Eindruck macht er auf den Bildern, toll. :daum
Danke für díe schönen Bilder. :bitte
30.09.11, 20:32:08
Crime
Zu früh gefreut, Luke hat nicht mal die 6 Wochen voll gemacht.
20 Uhr 1. Anfall neue Welle. Inzwischen schon wieder 4. Blutuntersuchung von Montag liegt bei nem Wert von 30, sein Zustand nach dem 3. Anfall war fragwürdig.
Jetzt nochmal Dosis erhöhren von 2x 150mg/Tag auf 2x 200mg/Tag, dazu dann noch so ein Bromirgendwas. (Den Namen kann ich mir nicht merken).
Auslößer könnte aber nach wie vor wieder der rapide Temperaturanstieg sein, würde schon zum wiederholten male (er hatte eigentlich bei jedem Temperaturanstieg eine Welle, bzw. bei jeder Welle gabs zeitgleich nen Temperaturanstieg) ganz exakt passen. Die Ärztin hält es absolut für möglich und meinte auch wir sollten es wenigstens versuchen uns "in-den-winter" zu retten.
Soweit die aktuell schnlechten nachrichten von uns.
01.10.11, 00:08:26
Gift
Sie geben 400mg Phenobarbital am Tag??? Oder ist es was anders?
Es scheint mir eine enorm Menge sein..
02.10.11, 20:37:18
Marie
Hi Crime,
die 6 Wochen sind doch nur knapp verfehlt und die Zeit der rasanten Temperaturanstiege sind auch bald zuende. Haltet durch, wer weiss, wie es im winter ist. Vielleicht kommt Ihr da doppelt gut voran. Und danke für die tollen Fotos. Ich würde auch sagen: Da freut sich einer seines Lebens!
Liebe Grüße
M&M
05.10.11, 11:02:18
Crime
Ja Sylvie sie wollten 400mg am Tag geben. Ich habs aber dieses mal sein lassen.
Hoffe auch das es wirklich am Wetter liegt. Weil man merkt ihm die Dosis jetzt schon ziemlich an.
Ich glaube zum Teil ist das auch der Grund warum es ihm immer schwerer fällt nach den Anfällen hoch zu kommen.
Aber jetzt erstmal sind wir seit fast 1 Woche wieder Anfallsfrei. Ich hoffe das heißt wir können uns wieder an einem neuen Rekord vesuchen!
14.03.12, 14:22:50
Crime
Heute jährt sich also Luke sein 1. epileptischer Anfall.
Es war ein extrem hartes Jahr für ihn, meine Familie und mich.
Zu aller erst muss man sagen. Wer Luke erlebt kann es sich kaum vorstellen was er bisher ertragen musste.
Er ist ein quietschvergnügter Hund. Nach wie vor hat er nur Flausen im Kopf. Einhelliger Tenor auf der Hundewiese, von Bekannten: „Den Hund einschläfern, wie kommst du den auf so einen Blödsinn?“ :dong
Aber ziehen wir mal ein Fazit.
Bisher hab ich allein wegen der Epilepsie für Luke um die 2.500 EUR an Behandlungs- und Medikamentenkosten ausgegeben.
Wir haben seine Schilddrüse (normal), sein Herz (stark und gesund), seine Leber und Nieren (unauffällig) checken lassen. Er hat ebenfalls eine kräftige Lunge und ist auch sonst ein kerngesunder Hund. :dogrun
Mein Schlafryhtmus ist gelinde gesagt komplett im Eimer. Früher hab ich im Schnitt so ca. 7-8h pro Nacht gepennt, jetzt „brauch“ ich grade noch 4-6h. Länger schaff ich gar nicht.
Ich bekomme nicht mit wen draußen die Welt untergeht, aber wen Luke nachts einen Anfall bekommt schlägt mein Unterbewusstsein Alarm. Meistens steh ich schon noch bevor die Krämpfe losgehen neben ihm.
Bei Anfälle welche am Anfang zu einem irren Adrenalinschub führten, bleib ich heute ruhig und entspannt. Routine eben.
Zu meiner Familie. Meine Schwester auf die ich mich schon vor seiner Krankheit am allermeisten verlassen hab, ist 450km weit weg gezogen. Auf den Rest konnte ich mich davor nicht verlassen. Danach erst recht nicht.
Für meinen Dad wäre es eine irre Erleichterung wenn wir Schluss machen würden. Das sagt er auch ganz offen.
Aber sie haben auch einiges mitgemacht. Bei Familiendingen heißt es generell immer. Geht das mit Luke?
Er pisst bei jeder Welle ungefähr 2 Wochen lang mehr in die Wohnung als draußen. Es schwankt zwischen er merkt es nicht einmal, Protestpinkeln wegen zu wenig Aufmerksamkeit und er war , als wir draußen waren, gnadenlos überfordert und setzt es uns deshalb danach rein.
Wir gehen aktuell, wenn es ruhig ist, 7-8x am Tag raus. Wen er Anfälle hat/hatte sind das ca. l 10-12x.
Alleine in mein Bett hat er geschätzte 20x gepisst. Einmal rein geschissen und sich mehrfach drin übergeben.
Mehrere Bettwäschen und Hundedecken wurden während der Anfälle zerfetzt.
Übel nehme ich ihm vor allem, als ich mal im Bett lag, er kam ganz ruhig ohne irgend eine Vorwarnung hochgesprungen, stellte sich breitbeinig über mich (so wie wenn er spielen will) und pisste los.
1x lag er im Bett und hat gepinkelt ohne aufzuwachen, 1x das selbe am Boden. Im Bett war super, weil es war 3Uhr nachts und ich hab ewig gebraucht bis ich es kapiert hab. Bin aufgewacht weil ich dachte Luke pisst auf den Boden, er lag neben mir also alles gut nur das Geräusch konnte ich zuerst nicht zuordnen. Bis ich es gerafft hab aber da war der Hund quasi schon leer gewesen und meine Matraze schön voll. Nachts um 4 Uhr ca. 2 h später der Wecker.
Am Boden war super, weil der Hund einmal komplett in seiner eigenen Pisse gelegen hatte. Auch das macht mitten in der Nacht wenn morgens um 6uhr der Wecker geht nur bedingt gute Laune.
Generell muss ich vergleichsweise regelmäßig nochmal nachts mit ihm raus. Während der Wellen kam es schon vor, dass er in einer Nacht 12x raus wollte.
Aber auch in den ruhigen Phasen kommt es unregelmäßig vor.
Epilepsietagebuch führ ich schon ewig keines mehr. Soll man führen um etwaige Auslöser festzustellen. Nachdem sich möglicher Auslöser Nr.12 auch als Niete herausgestellt hat. War es für mich nur eine Ansammlung an enttäuschten Hoffnungen.
Um mal ein Beispiel zu nennen. Unbewusst hatte ich selbst meine Einträge im Forum als Auslöser markiert. Sobald ich hier geschrieben hab wie toll es aufwärts geht, ging es höchstens 2 Tage bis zum nächsten Anfall.
Beinchen heben, läufige Hündin getroffen, lange Spaziergänge, viele Hunde getroffen, viele Menschen zuhause, das eine Hundefutter, das andere Hundefutter, wenig getrunken, viel getrunken usw.
Es traf und trifft pro Anfall einiges davon zu, andere waren zuerst immer und dann plötzlich nie mehr.
Einzige Hoffnung liegt auf dem richtigen Einstellen bei den Medikamenten. Was aber gar nicht so einfach ist. War sein Phenolebtilspiegel bereits auf 40. Dann war lange ruhig, bis die Anfälle wieder kamen. Heftiger den je. Blutpegel gemessen und bei selber Dosis war der Pegel noch bei 27 (aktueller Stand vor 2 Wochen).
Das war schon mehrfach so. Einmal haben wir den Pegel gemessen. Dosis erhöht, wieder gemessen und der Pegel lag 6 Wochen nach der Erhöhung niedriger als davor.
Momentane Hoffnung ist das Brom. Hier liegt der 1. und aktuelle Pegel bei 80. Wirkung wird ab 50 erzielt. Höchstkonzentration ist wohl 400. Dosis wurde aber auch erhöht und wir warten aktuell ab bis zum nächsten Messen.
Mein Vertrauen in Tierärzte generell ist quasi gleich 0.
Es geht nicht generell gegen eine spezielle. Jeder einzelne wo ich im vergangenen Jahr war, war vergleichbar.
Wen ich denen noch Dinge zum Thema erklären muss was ich mir aus dem Internet zusammen gelesen hab. Von anderen Leuten oder auch anderen Tierärzten erfahren hab dann ist mein Vertrauen direkt weg.
Sehr hilfreich waren mir 2 Mütter deren Söhne Epilepsie haben.
Wen ich die Tierärzte nicht für verschiedenes brauchen würde. Würde mich von denen keiner mehr zu Gesicht bekommen.
So und nun eigentlich zum wichtigsten.
14.03.12, 14:23:09
Crime
Luke:
Wie gesagt ihm geht es gut aber hier mal ein paar Zahlen.
Er hatte nun in diesem Jahr insgesamt 88 große epileptische Anfälle. Die kleinen hab ich fast schon zu Anfang aufgehört zu zählen. Auch weil ich oftmals der Meinung war dass er wohl während ich nicht da war mindestens einen gehabt haben muss.
Er hatte wohl auch einen Status Epilepticum (auch darauf hat mich erst eine der Mütter gebracht als ich ihr den Vorfall schilderte und erst als ich es bei den Tierärzten UND in der Tierklinik angesprochen hab, wurde mir das bestätigt. Gekannt haben die den Vorfall vorher schon, aber ohne es überhaupt für nötig zu erachten mir zu sagen was mein Hund da für großartiges geleistet hat. Er kam nämlich alleine und ohne jede fremde Hilfe wieder aus dem Anfall raus).
Die Anfälle kommen in Wellen.
Niedrigste Welle war die 1. mit einem einzigen Anfall, dann gab es auch mal nur 2 Anfälle bis hin zu den 3 schlimmsten mit 8, 10 und 12 Anfällen. Wobei die 10 Anfälle über 5 Tage gingen während die 12 Anfälle an 2 Tagen waren.
Anfälle scheinen beinahe immer nach 18Uhr zu kommen, der 1. bevorzugt nach 22Uhr
Anfälle scheinen beinahe immer aus der Ruhe raus zu kommen.
1 während dem Anleinen, einer beim Heimkommen auf der Treppe und 1 bisher draußen. Ansonsten alle aus dem Schlaf bzw. aus der Entspannung.
Aggression während der Anfälle ist kein Thema mehr. Nachdem er ja bei den ersten komplett ausgerastet ist, ist dies nicht mehr passiert. Einer unserer bekannten Hunde auf der Hundewiese beispielsweise wurde eingeschläfert, weil er nach seinem 1. Anfall immer aggressiver wurde und schlussendlich ins Gesicht seiner Hundesitterin gebissen hat.
Das kann man bei Luke nicht sagen. Er hat nicht mehr die Engelsgeduld wie früher. Beispielweise lässt er sich kaum noch gefundenes Essen aus dem Maul nehmen. Als mein Dad das mal draußen versuchte biss ihm Luke in die Hand.
Einmal fing er während der Fahrt an den Verbandskasten im Kofferraum auseinanderzunehmen (nachdem er ihn 3 Jahre ignoriert hat). Als meine Schwester versuchte wenigstens das Plastik noch schnell rauszuholen, bis ich einen Platz zum halten hab. Hat er auch nach ihr geschnappt.
Aber er verwarnt auch vorher durch knurren, was beide ignoriert haben.
Bei mir war es ja nur der eine Biss während seinem allerersten Anfall. Zurückblickend war das nicht einmal ein allzu heftiger Anfall. Heute könnt ich ihn mit einer Hand unter Kontrolle bringen und ihn selbst während seiner anschließenden Aggression kontrollieren. Damals gab es eben ein wenig Lehrgeld und von der einen Wunde ist auch heute noch die Narbe zu sehen.
Gesundheitlich wie ich vorhin gesagt hab geht es im super. Fast alles Top und er hat wie gesagt draußen auch Spaß. Einzig seine Kondition hat unter den Medikamenten massiv nachgelassen.
Da er vorher ein extrem aktiver Hund war und weil er sich 24h täglich um essen bemüht hat das dazu geführt, dass er im letzten Jahr, obwohl ich versuche so gut es geht dagegen zu halten, 6kg zugenommen hat. Die Ärztin mein ich soll dran bleiben ihn so fit als möglich zu halten aber es nicht zu schwer nehmen weil allein die Medis schon zu einer Gewichtszunahme führen. Ganz zu schweigen von der Nebenwirkung dass er keine Grenze mehr bei essen und trinken kennt. Dies führte beispielsweise einmal dazu, dass er so viel trank, dass er kaum noch laufen konnte.
Und da es aufgrund dessen, dass unsere Wohnung von einem planerischen Volltrottel gebaut wurde, nicht möglich ist die Küchentür gänzlich zu schließen (Stromanschluss in der Küche, Telefonanschluss nur im Flur). Müssen wir diese stets verbarrikadieren, da sie für Luke überhaupt kein Hindernis darstellt. Diese Barrikaden führen allerdings auch nur dazu, dass er sich dafür Lösungen ausdenkt. Das einzig positive, es hält ihn im Kopf fit.
Er hat sich zudem beigebracht meine Zimmertüre zu öffnen (nur von innen was viel schwieriger ist weil er sie dann zu sich herholen muss, von außen bettelt er nach mir um ihn reinzulassen), dann kann er auch die Türe zur Hauptwohnung öffnen (zuerst nur von außen, wo er auch nur kräftig genug drücken muss) um dann zuletzt die Küchentüre und den Mülleimer zu öffnen.
Inzwischen haben wir auch festgestellt, dass er die Türe zur Hauptwohnung auch absichtlich von innen öffnen kann (Türe geht auch hier in seine Richtung) und zwar muss er dafür wohl nur kräftig genug dagegen laufen und schnell genug zurückspringen.
Ich selber musste etwas grübeln, weil es nur klappt wenn man nahe am Schloss drückt. Umso weiter man sich davon entfernt umso schwieriger wird es. Man darf auch nicht zu fest oder zu schwach drücken.
Dadurch wäre es ihm allerdings unter Umständen möglich, das Haus komplett alleine zu verlassen.
Allerdings hat er sich dann bisher immer einfach in den Hausflur/ins Treppenhaus gelegt. Es ist einfach sein absoluter Toplieblingsplatz.
So hat er nicht nur unsere Hauptwohnung, sondern auch unsere 3 ausgelagerten Zimmer UND zusätzlich das ganze Haus im Überblick.
Das ist nämlich immer noch seine Passion. Großfamilienhund eben. Zum Geburstag meiner Schwester waren wir 11 Leute. Luke flitzte nur von einem, zum nächsten, zum dritten und holte sich Streicheleinheit um Streicheleinheit. Lag zwischen Küche und Wohnzimmer als 5 Leute das Mittagessen richtete und alle über ihn drüber stolperten.
Zuhause knuddelt er sich in jeden rein, der 2 Hände hat und willens ist ihn zu streicheln. Wer dazu nicht willens ist, wird eben gezwungen.
Ansonsten aber da bin ich nicht absolut sicher ob er noch 100% sieht. Auf alle Fälle fehlt ihm gelegentlich die Koordination und wenn es zu viele Hunde sind, dann ist er nicht generell mit ihnen überfordert aber wenn die sich alle bewegen stellt er sich lieber daneben und schaut aus der Entfernung zu. Sehr ungewöhnlich.
„Unsere Schnappspiele“ die wir früher in vollstem vertrauen zueinander spielten werden jetzt meist etwas jäher unterbrochen, weil er mich nun meistens erwischt. Er weiß noch dass er das nicht soll, aber so recht kontrollieren kann er es nicht mehr. Letztens endete es darin, dass er einen Satz nach vorne machte und mich einmal kräftig ins Gesicht knuffte. Ich vermute es sollte ein Zwischending werden zwischen, nach meiner Hand schnappen und mir durchs Gesicht lecken. Tat schweinisch weh gab aber gerade mal 2 rote Abdrücke, die nach 5min weg waren.
Das andere ist, dass seine Hinterhand seit den letzten Anfällen extrem steif wirkt. Er lief ja schon immer etwas „merkwürdig“. Lief man hinter ihm, sah es schon immer so aus als würde er Bauch tanzen. Das ist jetzt noch extremer. Am meisten fällt es aber beim Treppen nach unten laufen auf. Da läuft er extrem unrund. Mal sehen ob sich das wieder ausgleicht.
Und wen er kaltes Wasser bzw. Wasser generell zu schnell trinkt, dann schwappt es einfach wieder oben raus.
Bei den ersten Anfallswellen war es ja noch so, dass es ihn zurück gehauen hat. Befehle weg, Kannte nichts mehr, musste alles neu kennen lernen und trainiert bekommen.
Beispielweise mit den Türen, früher hatte er regelrecht Angst vor sich bewegenden Türen, wäre selber nicht mal auf die Idee gekommen durch eine durchzugehen die nen Spalt offen war.
Das selbe mit Wasser, früher nur widerwillig, heute geht er begeistert rein. Handwerker und Bringdienste waren früher schon beinahe problematisch (wen ich nicht dabei war), heute soll das wohl sehr viel ruhiger ablaufen.
Aber dafür mussten wir auch 4-5x komplett durch die Flegelphase, was bei einem Junghund doof, bei einem ausgewachsenen Hund mit reduzierter Geduld aber richtig S****** ist. Aber die letzten Wellen gab es das sowieso nicht mehr. Ist als hätte er sich eingependelt.
Anfälle als solches. Manche sind heftig, andere nicht ganz so. Kleine Wellen sind meist die weniger heftigen, große Wellen haben auch die härteren Attacken. Nur kleine Wellen mit den weniger heftigen Anfällen und das ganze wäre quasi kein Thema mehr.
So ich hab sicher noch etliches nicht dazu gefügt. Ist auch alles ein wenig durcheinander geschrieben. Manches hab ich auch sicher schon einmal erwähnt. Aber ist auch eine schwer vermittelbare Story. Wer solch einen Anfall noch nicht erlebt hat. Hat nichts verpasst kann aber gar nicht abschätzen wie das ist. Wen du erst einmal in 5 Nächten 36x geweckt wirst. Manchmal sanfter weil er „nur“ raus muss, manchmal ruppig weil er neben deinem Gesicht/Hals wild durch die Luft beißt und seine Krallen in deinen Oberschenkeln vergräbt. Du dann aber tagsüber trotzdem arbeiten musst, heimkommst und dich direkt wieder rund um die Uhr um den Hund kümmerst.
Ich war früher selbst als Luke schon da war wenigstens 1-2x die Woche mit meinen Kumpels unterwegs oder bei einem von denen zuhause.
Letztens haben wir festgestellt, dass ich über 1 Jahr nicht mehr dort war. Monatelang ging gar nichts von wegen mal Abends unterwegs sein oder dergleichen.
Hätte ich vor einem Jahr nur die Abgründe gewusst, hätte ich uns das nicht angetan. Hätte ich zwar die Zahl 88 gewusst aber auch die schönen Momente gekannt, hätte ich mich klar für Luke entschieden. Da ich weder das eine noch das andere vorhersehen konnte bereue ich es nicht, dass ich mich damals für diesen Weg entschieden hab.
Luke bereue ich nicht, nur den Hund mit Epilepsie bereue ich gelegentlich.
14.03.12, 15:10:59
Wautzi
Hut ab, dass ist Liebe....
15.03.12, 14:09:40
Labello
Wahnsinn, du hast meinen allergrößten Respekt. Ihr zwei geht durch die Hölle und könnt euch dennoch immernoch aneinander und miteinander freuen.
Ich wünsche euch, dass die schönen Zeiten bleiben und mehr werden und viel Kraft für die Zeiten dazwischen.
16.03.12, 11:22:50
Ursula
Ich habe Deine Berichte einigemale gelesen und kann Dir nur meine allergrösste Bewunderung für Deine Liebe zu Luke aussprechen!
Es ist für mich nahezu unvorstellbar, wie Du das alles schaffst/bisher geschafft hast!
Viel Kraft für Dich weiterhin und die Hoffnung, dass die Anfälle bei Luke etwas weniger und vor allem nicht mehr so dramatisch werden.
LG. Ursula mit Repko -
18.03.12, 19:40:14
kena
geändert von: kena - 18.03.12, 19:41:30
...ich lese deine Geschichten immer...und ich bin dann immer ganz gemischter Gefühle einerseits geknickt, weil mir das ganze so unendlich leid tut (ich weiß aus Erfahrung wie schrecklich so was ist) und auf der anderen Seite empfinde ich tiefste Bewunderung...
viel Glück euch beiden!!!
19.03.12, 12:11:49
Crime
geändert von: Crime - 19.03.12, 12:15:39
Mein Dilemma ist auch dass ich mir stets 4 Fragen stelle.
Wenn ich ihn einschläfere tu ich es weil:
Ich keinen Bock mehr hab
Er nicht mehr kann
Wenn ich ihn NICHT einschläfere tu ich es weil:
Ich mich nicht trennen möchte
Weil er noch voller Lebensfreude ist
Diese 4 Fragen geistern mir seit heute fast auf die Stunde genau einem Jahr durch den Kopf.
Wir hatten ja die Tierärtzin schon zu Hause. Er hatte an einem Samstag 7 Anfälle und wir waren beide durch. Eigentlich war ich schon Freitag durch weil die Pause viel zu kurz war. Als es Samstags schon morgens los ging wusste ich was geschlagen war und so war der gesamte Samstag nur Abschied.
Sonntag früh Ärztin angerufen. 14:30 Termin gemacht. Um 13:30 nochmal auf die Hundewiese. Abschiedsrunde. Meine ganze Familie war mitgekommen.
Die Menschen - Trauermarsch.
Der Hund - der ist explodiert. Seine ganze Familie & die Hundewiese. Beides - Alles. Er ist von vorne, nach hinten, in achtern um uns herum. Zum Bach gerannt, rein - schluck - raus und zurück gespurtet. Hat sich Grasbüschel geworfen und selber gefangen.
Heimgefahren, 1min vor der TÄin angekommen. Sie kommt die Treppe hoch, er steht oben, schwanzwedelnd. Nein eher Schwanz wedelt mit dem Hund. Rennt vor ins Wohnzimmer, springt über den Tritt und schlittert wie immer ein wenig und noch im rutschen spurtet er wieder zurück. Besuch der ihn streicheln kann. Grinst über beide Ohren.
Der Hund, war keine 12h davor am Ende (dachte ich).
Die Tierärztin war ungläubig. Sie fragte ob wir sicher sind, meinte wenn jemand das Recht hätte schluss zu machen, dann wir und bei ihm. Aber gerade bei ihm, würde es ihr jetzt in diesem Moment extrem schwer fallen.
Wir haben sie natürlich heimgeschickt. Danach hatte er nicht einen einzigen großen Anfall. 2x beinahe aber keinen großen. Gestern ist das 6 Wochen her (was unsere aktuelle normale Ruhephase ist).
Am Montag bin ich hin, Blut abgeben zum Werte checken. (Ergebnisse wie glaube ich erwähnt irre niedrig im Vergleich zur Dosis).
Sie hat mir dann so ein Beruhigungszeugs gegeben. Das ist ein echtes Hammerzeugs. Hab den Namen vergessen aber sie meinte das geben Tierärzte eigentlich nicht raus. Dosis höchstens Kirschkerngroß. Abends hab ich gemerkt da kommt was. Also direkt ausprobiert. Ich wollte 1 Tröpfchen geben, es wurden 2. Aber meiner Meinung nicht kirschkerngroß.
Luke war, ich kanns nicht anders sagen, scheintot. Zuerst fiel es mir gar nicht auf, weil er halt lag und schlief. Nach 4! Stunden (ich war schon erstaunt wie lange der mal durchpennt) wollte er aufstehen. Wollte!
Er lag ja im Bett und schafte es in 15min gerade mal bis zur Kante. Dort hab ich ihn festgehoben damit er nicht runter fällt. 15min dann wurde sein Drang nach vorne so groß, dass ich ihn kaum mehr halten konnte. Ich hab ihn dann auf den Boden gelegt.
Es ging nochmal ne Stunde bis er wieder halbwegs stehen konnte. (Typisch Luke, dass der es überhaupt geschafft hat nach vorne zu robben und was der für ne Kraft hatte um vom Bett runter zu kommen, wo er doch noch nicht mal stehen konnte).
Das Zeugs ist momentan meine größte Hoffnung (und dass die Werte so niedrig waren). Damit, vermute und hoffe ich, zwingen wir jede Welle in die Knie und wenn die Wellen lange Pausen machen und nicht allzu groß werden. Damit könnte er denke ich gut leben.
19.03.12, 14:11:27
Ursula
Die Fragen kann ich verstehen - ich würde sie mir auch stellen!
Das Loslassen ist unendlich schwer und für mich würde sich auch die Frage stellen: ist es noch ein lebenswertes Leben für meinen Hund? und erst wenn ich diese Frage ganz eindeutig mit einem "Nein" beantworten könnte - würde ich versuchen loszulassen.
Ich denke sehr oft an Dich und Luke!
LG. Ursula mit Repko -
20.03.12, 16:56:44
Crime
Hi,
andere Frage. Einer meiner Arbeitskollegen hat sich Bierhefe besorgt (er hatte ne OP). Nun wollte er 2-3ltr und hat in der Brauerei gleich mal 10ltr. bekommen (weg mit dem Zeugs!).
Nun hatte ich mal gehört, dass Bierhefe bei Hunden helfen soll gegen Hautschäden und dergleichen. Aufgrund der ganzen Medis hat Luke, für seine Verhältnisse, trockenes Fell und dazu auch Schuppen (jetzt noch Fellwechsel und er tendierte ja schon früher sehr leicht zu Schuppen).
Zum einen meint ihr dass hilft wirklich? Zum zweiten wie soll man das dosieren und meint ihr vielleicht das könnte mögliche Nebenwirkungen mit seinen Medis haben? TÄin will ich deswegen nicht anrufen schon alleine deshalb nicht, weil die sogar für telefonische Beratung abrechnet. Da kommt ihr mich günstiger da liefer ich einfach mal wieder ein aktuelles Lukebild nach :pfeif
10.05.12, 13:41:21
Crime
keine Antworten, kein Lukebild :phe :breit
Neues Update. Zuerstmal wie ich immer sage. "Wir leben noch!"
Luke hatte nochmal Anfälle aber nur 2 Stück und das nach einer 10 Wochenpause. Absolut nicht der Rede wert. Allerdings haben wir damit die 90er-Grenze erreicht. Es waren Nr.89 & 90.
Etwas merkwürdig war, letzte Woche fing er auf einmal an über seine Hinterhand die kontrolle zu verlieren. Genauso wie es als nach Anfällen der Fall ist. Nur ohne vorherigen Anfall.
Nachdem es immer schlimmer wurde hab ich die TÄin angerufen und nach kurzem überlegen meinte sie, wenn sie sich das jetzt anschauen würde, ohne dass der Hund Epilepsie hat. Hätte sie gesagt dass er Probleme mit dem Darm hat, was in die Hinterhand ausstrahlt. Was sie nicht wusste, er hatte zu dem Zeitpunkt schon seit einigen Tagen Magenprobleme. (Er fraß beispielweise Erde aber gar kein Gras mehr was er ja sonst generell immer gerne macht).
Da er auf ihre Magentropfen total schlecht reagiert genauso wie auf alle anderen, er aber als Welpe mal ein Pulver bekam welches die Darmflora aufbauen soll. Hab ich das bei meiner früheren TÄin bestellt. Mein Dad hat es geholt und auch dort mal gefragt ob sie sich das vorstellen könnten.
Die hat das komplett verneint und gemeint das sollte man sich mal genauer anschauen.
Ich hab jetzt das Mittel mal ne Woche gegeben und siehe da. Kotabsatz wieder SEHR VIEL besser und er wirkt auch wieder stabiler auf den Füßen. Bin gespannt in knapp 7 Wochen will ich meine Schwester in Hessen besuchen. Da hier keiner aufpassen kann, werd ich ihn mitnehmen. Ich werde dann Nachts fahren, so dass wir erstens der Hitze entgehen, zweitens hoff ich dass er in der Nacht einfach generell etwas müde ist und sich vielleicht zwischendurch auch mal zum schlafen hinlegt und natürlich glaub ich, dass ich besser durchkomme. Rasen wird nicht, da er so ab 130-140km/h zu gestresst wird, aber auch das Stop-and-Go würde ihn sicher genauso stressen.
Was ich noch erzählen möchte. Montag waren wir auf der Hundewiese. Trafen ein paar tolle Kerlche (inkl. eine ganz tollen Labrador-Welpen. Herrchen hat schon einen ausgewachsenen, welcher nicht dabei war, weil der kleine auch lernen soll mit anderen Hunden Kontakt zu haben ohne dass der große dabei ist, und wie ich das verstanden hab, führt er die beiden jagdlich. Der Kleine war absolut obergenial!).
Als wir am Parkplatz angekommen sind, trafen wir zufällig auf Milo (hab denk ich schon mal von ihm erzählt :breit ) und natürlich Frauchen. Die waren ja weggezogen und daher hat sie den Luke sehr, sehr lange nicht gesehen. Sie mag ihn ja total. Sie knuddelte ihn also während ich mit einer ihrer Freundinnen geplaudert hat, welche auch einen Hund mit Epilepsie kennt. Da meinte Milo´s Frauchen plötzlich, während sie Luke knuddelte, dass wenn man den Luke noch von früher kennt. Was für ein stolzer Hund er war. Selbstbewusst bis in jede einzelne Haarsträhne und ihn heute sieht ....! Da hat sie aufgehört und sich weggedreht. Gab mir dann schon zu denken, weil wir sehen dass vielleicht gar nicht so. Weil er ja immer Etappenweise abbaut. Aber für sie war das ja nun alles mit einem Schlag. Gibt einem ja dann schon zu denken.
Es gab dann auch gleich einen Vorfall. Sie hatten noch eine Hündin dabei und Rüde Sammy stand da auch noch rum. Die Hündin ist dann auf Sammy losgegangen. Vor einem Jahr wäre Luke hin, hätte sich die Hündin zur Brust genommen und sie ungespitzt in den Boden gerammt, Sammy mit Schleife drum herum gebunden und Milo direkt daneben eingepflanzt nur um klarzustellen was es geschlagen hat. Montag stand er da und hat nicht mal gezuckt. Klar er wurde gerade geknuddelt und das hatte schon immer vor allem anderen vorrang. Aber dann hätte er eben gewartet bis er fertig gekrault ist und hätte dann sein Programm durchgezogen.
Naja wir machen weiter wie gehabt. Sehen wie weit wir kommen und aktuell hoffe ich nur, dass er mich nach nun mehr 13 Nächte ohne das ich durchgeschlafen hab vielleicht in der nächsten Nacht mal nicht weckt - oder in der übernächsten - oder die danach..... :mued