Spieltrieb - Motivation durch "Spielis"

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23.06.08, 00:23:46

Chris

Hallo,

Als Bonita klein war, habe ich sie mit Futter und Zerrspielen motiviert (belohnt). Die Zerrspile habe ich sehr schnell bleiben lassen, denn sie war von Haus aus so hochmotiviert, daß sie mit solchen Spielen völlig überdreht hat.
Heute verwende ich als Belohnung nur noch Futter, wobei ich sogar auf die Güte des Futters achten muß. Je beliebter das Futter, desto mehr muß ich auf Ruhe achten. Insgesamt ist für Bonita die Tatsache, daß wir etwas machen Motivation genug.

An Ballspielen ist sie praktisch nicht interessiert, aber sie kennt es einfach nicht. Ich wollte von Anfang an keinen Balljunkie und ihren Jagdtrieb muß ich nicht auch noch fördern.

Ja, und Jeannines Feststellung, daß Bergers nur mit "ihrem" Menschen arbeiten, die kann ich voll bestätigen. Da hat schon mancher Trainer dumm geschaut.

Grüße Christine
25.06.08, 11:48:21

Karin

Auch Asreix mag keine Bälle, das einzige was ihn interessiert ist sein Futterbeutel, welchen ich auch zum Agi mitneheme. Im Wald geht er über die Größten Holzhaufen, da müssen wir ihn immer bremsen, das er nicht zu schnell wird, aber das klappt wunderbar, danach holt er sich dann ein Leckerli.Es macht soviel Spaß mit ihm spazieren zu gehen.
Gruß Karin
11.06.14, 04:39:00

Lebendfutter

*alten Thread auch mal beantworten mag*

Creepy wird über Spiel, sowie über Futter motiviert.
Je nachdem was wir üben, wird unterschiedlich bestätigt.

Rückruf z.B. bestätige ich immer mit einem kurzen Spiel oder andere aktive Sachen oder wenn wir eine Übung erst mal beenden wird ausgespielt.

Sachen, wo sie sich erst mal konzentrieren soll oder auch mal still halten muss, bestätige ich mit Futter, bzw. mit Clicker+Futterbelohnung.

Ballspiele mag sie genauso gerne wie Zerrspiele.
Bei Spiel-Bestätigung ist sie aber unkonzentrierter und dreht auch mehr auf.
Futter bevorzugt sie dennoch und würde Spieli immer sofort ausspucken, sobald Futter angeboten wird.

Die Veranlagung zum 'Ball-Junkie' hat sie definitiv. Deswegen machen wir auch jetzt schon ganz viel Reizkontrolle. Das heißt, sie darf muss auch mal sitzen bleiben, während der Ball fliegt oder wenn ich damit vor ihr rumwedele und darf dann erst auf Kommando los, um sich das Spieli zu schnappen. Auch muss sie liegen bleiben, wenn ich den Ball für den anderen Hund werfe.
Das selbe aber auch bei Futter.
Ich mag diese Reizkontrollübungen total und vor allem lässt sich das auch schon in jungen Jahren gut üben. :]
~§~
25.06.14, 16:00:35

Annett

Da seid ihr ja vorbildlich!
25.06.14, 18:37:53

Kröte

Leider habe ich nun einen Hund, der nicht nur das Lernen nicht gelernt hat und aufgrund schlechter Erfahrungen auch sehr misstrauisch ist, sondern auch noch einen, der weder besonders auf Futter noch auf Spielzeug steht. Z. Zt. versuche ich gerade zum zweiten Mal, ihn an einen Clicker zu gewöhnen, immerhin rollt er sich nicht - wie anfangs - unter dem Tisch zusammen, sondern nimmt brav nach einem click ein Stück Futter. Aber echte Begeisterung sieht anders aus. Außerdem versuche ich, ihn ans Spielen zu gewöhnen.

Er hat zwar schon eine Menge gelernt, aber für mich als Hundesportlerin (z. Zt. im Ruhestand) macht sich schon oft Frust breit, zumal Vorgängerin Bayra ja so extrem lern- und begeisterungsfähig war. Es ist eine sehr große Umstellung, schon weil ich ihn manchmal durch überhaupt nichts motiviert bekomme.
26.06.14, 03:21:13

Lebendfutter

Oh, das glaube ich dir, Kröte!

Meine Tacka hatte ja eine schlechte Vergangenheit und ist dementsprechend sehr schwierig zu motivieren und immer leicht unsicher und ja... alles nicht so einfach..
Grade wenn man zuvor einen Hund hat, der mit Begeisterung jeden 'Mist' mitgemacht hat..

Bei Tacka hatte es geholfen, dass sie sich ihr komplettes Futter 'erarbeiten' musste und wir den Napf sozusagen entsorgt haben.
Ohne Ablenkung ist sie inzwischen mit 'langweiligem' Trockenfutter gut zu motivieren. Bei anderen Sachen greife ich zu Rinderhackfleisch, etc. zurück.
Mit dem Futterdummy spielt sie inzwischen auch ganz gut - oder sie apportiert für eine Belohnung am Ende.. *poing*

Aber ist einfach ein krasser Unterschied zwischen einem Hund der sofort bereit steht, wenn er etwas machen -darf- und einem Hund der so schwer zu motivieren ist..
~§~
26.06.14, 18:30:38

Labello

Kröte ich kann mir das sehr gut vorstellen. Lu war ja am Anfang ähnlich. Sie hatte auch einfach nie gelernt, ihren Kopf zu benutzen. Die ersten gemeinsamen Erfolge hatten wir nur durch stimmliches Lob, Futter interessiert sie noch heute nicht besonders und Spielzeug war ihr völlig fremd.

Bei ihr habe ich lange verschiedenste Leckerchen ausprobiert, bis ich irgendwann etwas gefunden habe, das ihr tatsächlich gut geschmeckt hat. So gut, dass sie anfing, sich dafür anzustrengen.

In meinem Eifer, mit dem Hund unbedingt zu arbeiten, wollte ich sie dann Clickern. Lu war aber so geräuschempfindlich, dass sie nach dem ersten Klick einen Tag lang kein Leckerchen mehr nahm - ich habe sie regelrecht abgeschreckt mit dem Geräusch. Bei uns war die optimale Kombination schließlich das eine besondere Leckerli mit meinem Zungenschnalzen. Damit arbeiten wir noch heute.

Lu nutzt inzwischen auch Spielzeug - weil ich das geklickert habe. Sie schubst Dinge mit der Nase durch die Gegend oder angelt sie mit der Pfote. Ins Maul nehmen und auch noch tragen ist ihr nach wie vor komisch. Das macht sie aber auch nicht mit Futter/Kauknochen etc. Von sich aus nutzt sie die Spielsachen inzwischen nur dann sehr gezielt, wenn sie meine Aufmerksamkeit will. Ansonsten sind die Dinger ihr immernoch total egal.

Wir haben eine Reihe von Tricks gemeinsam gelernt. Durch das Schnalzen kann ich sie ein bisschen "shapen", aber statt neuer Bewegungen kombiniert sie lieber drei Übungen (sie bellt tonlos, leckt sich gleichzeitg die Schnute und haut mit der Pfote auf den Boden, eigentlich drei verschiedene Tricks), denn irgendetwas muss ja richtig sein ;) Aber bei Lu stoße ich noch immer an Grenzen. Dinge wie Slalom durch die Beine sind ihr unheimlich. Neue Gegenstände, die auch noch komische Geräusche machen, sind auch heute noch schwierig.

Langer Rede kurzer Sinn: unsere Hunde brauchen Zeit und es ist wirklich schwer, den richtigen Motivator für den einzelnen Hund zu finden. Aber es lohnt sich :)
 
 
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